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Ein Wochenende auf Langeoog

     

    Zwei Wochen vergehen verdammt schnell - die Arbeit, aber auch sonstige Ablenkungen verhindern, dass man zeitnah seine Bilder bearbeiten und diese mit einem schmucken Beitrag auf die Seite hochladen kann. Um dem Alltagsstress ein wenig zu entgehen, ging es also vor grob 14 Tagen für ein verlängertes Wochenende auf die zur Winterzeit doch recht einsame Nordseeinsel Langeoog. Die Entschleunigung beginnt dabei bereits vor der Überfahrt - man muss nämlich sein Auto auf einem der riesigen Parkplätze am Anlieger in Bensersiel zurücklassen, da auf der Insel nur mit Sondererlaubnis herkömmliche Fahrzeuge erlaubt und sonst nur kleinere Elektromobile unterwegs sind. Leider war das Wetter am Tag der Überfahrt mehr als bescheiden, weswegen wir uns schon auf die Annehmlichkeiten im Bio-Hotel Strandeck gefreut haben, falls es für einen Spaziergang am Strand bzw. einen kleinen Ausflug auf dem Fahrrad zu stürmisch oder zu regnerisch wäre.

    Langeoog
    Nach einer erholsamen Nacht und einem hervorragenden Frühstück mussten wir leider wirklich feststellen, dass sich das Wetter nicht gebessert hatte - im Gegenteil. Ein ordentlicher Sturm kombiniert mit Nieselregen begrüßte uns auf unseren ersten Schritten ins Freie. Trotzdem ging es auf einen ausgedehnten Strandspaziergang - die Klamotten hielten zum Glück auch gut zwei Stunden, in denen wir den Blick auf die Nordsee genossen und dabei durch den nassen Sandstrand stapften. Je später der Nachmittag wurde, desto ungemütlicher wurde es allerdings. Wir waren in Sachen Ausrüstung dann doch nicht auf solche Verhältnisse vorbereitet und haben uns wieder ins Hotel zurückgezogen.

    Langeoog
    Der nächste Tag versprach hier schon deutlich besser zu werden - zumindest am Nachmittag. So wurden spät morgens ein paar Fahrräder gemietet, um damit ans Ostende der Insel zu fahren. Die sich dort befindende Beobachtungsplattform versprach einen Ausblick auf Seehunde, Vögel und die unberührte Landschaft. Dank eines ordentlichen Rückenwinds waren die etwas mehr als 10 Kilometer ohne größere Anstrengung schnell zurückgelegt. Die dortigen Sandbänke waren von Hunderten Seevögeln äußerst gut besucht, leider ließen sich Seehunde nur über das fest installierte Fernglas aus der Ferne beobachten - allerdings waren diese selbst im Ausguck nur als kleine Flecken auf dem Sand zu erkennen, es könnte sich also durchaus auch um was ganz Anderes gehandelt haben...

    Ganz sicher waren wir nur bei den beiden Seehunden, die wir tot am Strand entdeckt haben. Wir wollten das eigentlich direkt melden, allerdings war die Seehundstation in Norddeich nach eigener Auskunft nicht zuständig und auf der Gemeindeverwaltung Langeoog niemand zu erreichen. Nun gut, wollen wir hoffen, dass es bei den beiden blieb und die Grippe nicht mehr zurückgekommen ist, der Ende 2015 sehr viele Tiere zum Opfer gefallen sind. Allerdings scheint es zumindest den Kegelrobben auf Helgoland gut zu gehen...

    Sanddorn
    Als überaus gute Investition erwiesen sich die erst kürzlich erworbenen Gummistiefel, die sich auch für kurze Wanderausflüge eignen. So konnten mich auch überflutete Wege nicht von kurzen Ausflügen abhalten. Zwischendurch war ich mir angesichts der Verhältnisse recht unsicher, ob ich nicht vielleicht vom Weg abgekommen bin - das sollte man im Naturschutzgebiet bzw. Nationalpark tunlichst vermeiden. Allerdings bestärkten mich kleine Befestigungen und sogar ein "Zum Strand"-Schild, was im knöcheltiefen Wasser die Richtung anzeigte, darin, weiterzugehen. Weiter versüßt wurde die Tour dabei durch die Abwechslung am Wegesrand. Denn je weiter es auf diesem Fußweg in Richtung Norden ging, desto mehr orangefarbene Sprenkel waren in den Büschen zu erkennen. Hier war es wohl für Mensch und Tier zu beschwerlich, auch noch die letzten Sanddorn-Früchte zu ernten - oder sie waren einfach nicht rechtzeitig oder vollständig reif.

    Langeoog
    Als das Meer in Sichtweite kam, war wieder Umkehr angesagt. Angesichts des Sturms wurde mir eben doch ein wenig mulmig - zudem war der Sand äußerst locker. Wir wurden bereits beim Einchecken darauf hingewiesen, dass der Strand streckenweise lebensgefährlich sein kann - zwar nicht explizit an dieser Stelle, aber Vorsicht ist besser als Nachsicht. So ging es also wieder zurück zu den Fahrrädern und auf denen dann bei strengem Gegenwind zurück ins Dorf. Dieser nötigte uns zu mehreren Verschnaufpausen - zum Glück mit diversen Attraktionen wie einem stolzen Fasan und einigen Pferden am Wegesrand.

    Fasan
    Tags darauf hieß es dann schon wieder Koffer packen. Mit wieder aufgeladenen Akkus für die kommenden arbeitsreichen Wochen und Monate ging es also wieder zurück aufs Festland. Die Insel werden wir in sehr guter Erinnerung behalten, was nicht zuletzt am hervorragenden Hotel und dem leckeren Essen lag. Die einschlägigen Touridestinationen an der Nordsee sind auch im Winter eine Reise wert - auch wenn man noch nicht im Seniorenalter ist. ;-) Nur empfehle ich als Versicherung gegen schlechtes Wetter eine Unterkunft mit Pool und Sauna - speziell letztere ist eine echte Wohltat, wenn man ausgekühlt und durchnässt von einer Tour zurückkommt.

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